Freitag, 6. Februar 2009

UX und IFE. User Experience für Inflight Entertainment Systeme. Teil 1

IFE ist die Abkürzung für Inflight Entertainment Systeme, also elektronische Unterhaltungssysteme, die den Passagieren eines Flugzeuges während der Reise zur Verfügung stehen.

Der IFE-Markt ist von zwei Faktoren geprägt: Der langen Laufzeit einmal installierter Systeme und einem hohen technischen Innovationsdruck.

Die lange Laufzeit ergibt sich aus der Tatsache, dass ein einmal installiertes System solange im Betrieb bleibt, wie das entsprechende Flugzeug für die selbe Airline fliegt. Selbst bei einem Weiterverkauf eines Flugzeugs wird das IFE wegen seiner hohen Kosten oft übernommen.

Gleichzeitig gibt es im Markt einen hohen Druck neue Features einzuführen. Denn ein IFE soll alles zugleich sein: Fernsehen, DVD-Player, Playstation mit Multiplayerfunktion, Musikanlage, Radio, Telefon und in naher Zukunft E-Mail-Client und Webbrowser. Wie bei anderen ingenieurgetriebenen Produkten sind User Centered Design und Usability Tests eine Randerscheinung.

Diese beiden Faktoren führen dazu, dass die User-Experience dieser Systeme oft hinter den Möglichkeiten zurückbleibt. Neu installierte Systeme sollen den Passagieren möglichst viele Features bieten. Das einmal installierte System kann dann aber nur noch mit grossem Aufwand verbessert werden. Bei neuen Installationen steht dann wieder nicht die UX im Vordergrund, sondern die Integration von neunen Features.

Allerdings: Indem IFE viele Funktionen in einem einzigen Gerät zusammenführen, können sie eine Pionierrolle für das Home Entertainment einnehmen. Was in einem Flugzeug funktioniert, kann auch in einem vernetzten Haushalt eingesetzt werden. Die Innovation könnte dann im Home Entertainment stattfinden, die Laufzeiten sinken, die Entwicklung würde sich mehr auf den Anwender konzentrieren und die Systemkosten könnten dramatisch sinken. In einem Flugzeug der Zukunft würden dann spezielle Home Entertainment Systeme eingesetzt mit einem leistungsfähigen Media-Server als Herzstück.

Teil 2: IFE-Komponenten aus Anwendersicht.

Keine Kommentare: