Freitag, 8. August 2008

Brauchen wir Zebras? Welche?


Dendrochirus zebra




Auf A List Apart wurde eine Studie veröffentlicht, welche versucht hat, der ergonomischem Bedeutung von Zebra-Gestaltung bei Tabellen auf die Spur zu kommen (Danke Simonne für den Tipp).

Die Diskussion wird immer wieder heiss geführt, darum ist es dankenswert, Fakten zu schaffen. Das Ergebnis ist ziemlich dünn ausgefallen, die Frage ist woran das liegen könnte.

Für die Lesbarkeit der Tabelle gibt es noch weitere Faktoren,
welche abhängig sind von Inhalt und Zweck der Tabelle (z.B. Spalten vs.
Zeilenlesbarkeit, präzises Identifizieren und Zuordnen etc.) Dann gibt es noch diverse gestalterische Parameter, welche sicher eine wichtige Rolle spielen: Abstände, Kontraste, Schriftarten und -schnitte, Farben etc. Zum Beispiel, wenn die Einträge der verschiedenen Tabellenspalten weit auseinander liegen, würde ich «Lesehilfen» empfehlen, also Linien oder Zebras. Die Lesehilfen sind dann für mich ein weiterer wichtiger Punkt: Jessica Enders hat ja nur Zebras mit Schimmeln verglichen. Das ist sicher nicht falsch, die Vermutung, dass hier das Zebra gewinnen muss ist schnell in Frage gestellt. Tabellen ganz ohne Lesehilfe sind dann sinnvoll, wenn vor allem dem Ergebnis oder z.B. der Titelzeile Gewicht gegeben werden soll.

Ich halte Zebras hauptsächlich für kommunikativ interessant, wenn betont werden soll, dass jede einzelne Zeile «wichtig» ist. Andererseits teilen Zebras die Zeilen der Tabelle automatisch in helle und dunkle Einträge ein, dies könnte schon zu semantischen Missverständnissen führen. Darum bevorzuge ich eher feine Linien als Lesehilfen, auch weil es dann keine Probleme mit Lesekontrast, Ausdruck und Fax gibt.

Mich hätte die Untersuchung Linie vs. Zebra interessiert. Ausserdem hat die Autorin nicht untersucht, ob sich die Benutzer etwa beim einen oder anderen Typ sicherer gefühlt haben (die relative Präferenz für Zebra scheint darauf hinzudeuten).

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